Fachschaftsinitiative Biologie
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Fragenkatalog für Studieninteressierte

02.01.2023

Wir haben für euch Studenten gefragt - sie haben geantwortet. Im Folgenden ein paar kleine Impressionen aus dem Biostudenten-Leben am LMU-Campus der Uni München.

Wie schwierig ist das Studium an sich?

  • Wie doof es auch klingt, es ist "Ansichtssache". Natürlich braucht man ein gewisses naturwissenschaftliches Verständnis, aber es ist ein guter Mischmasch aus praktischem Arbeiten und theoretischem Sachverstand. Man muss sowohl auswendig lernen, als auch Übungen machen und verstehen.


Welches Fach findest du persönlich am schwierigsten und warum?

  • Organische Chemie, weil es am umfangreichsten ist.


Wie schwierig sind Mathe/Chemie/Physik?

  • Die Fächer sind natürlich schon anspruchsvoll - vor allem für die naturaffinen Biologen. Aber man hat in allen Fächern Übungen und Tutorien in denen man Fragen stellen kann und Aufgaben macht. Wenn man dabei bleibt und fleißig ist, dann zahlt sich das auch aus und kann unter umständen auch unabhängig von wahren Verständnis sein.


Kann man das aufarbeiten, wenn man in der Oberstufe keim Chemie und Physik hatte?

  • Ja, definitiv. Ich hatte Chemie nur in der neuten und zehnten Klasse. Physik habe ich im Gymi auch sofort abgelegt, als es ging. Ich habe es auch hinbekommen - zwar musste ich ein bisschen mehr ranklotzen, aber es ist auf jeden Fall machbar. Der Prof fängt zwar bei null an, allerdings geht er dann schon relativ schnell mit dem Stoff durch.


Wie lernintensiv ist das Studium?

  • Also Zuckerschlecken ist es nicht. Man muss schon dran bleiben und manchmal ist es sehr viel auf einmal. Allerdings geht es ja dem ganzen Jahrgang so und man findet unter den Leidensgenossen schnell Freunde, mit denen man sich Zusammenfassungen teilt oder zusammen lernt.

 

Wie groß ist die Durchfall- und Abbruchquote?

  • Unterschiedlich. Alles in allem kann man die Klausuren auf jeden Fall als fair bezeichnen. Allgemein würde ich sagen, ist die Druchfallquote bei 20-60 %. Verglichen mit MaschBau und ihren > 85% ist das doch ganz human eigentlich.Wenn die Leute abbrechen, dann meist vor Weihnachten noch. Also wir haben mit 180 BSc. Studenten angefangen und sind jetzt im 5. Semester noch rund 100 - würde sagen 40% Abbrecher.


Kann man alle Wahlpflichtmodule anwählen, die man gerne möchte, denn an manchen Unis sei das aus organisatorischen Gründen nicht möglich?

  • Ab dem 4. Semester kannst du dir Wahlpflichtmodule aussuchen. Da hat man manchmal die Qual der Wahl. Theoretisch kannst du dir alle aussuchen die du möchtest. Man muss bei der Auswahl jedoch Prioritäten angeben und es kann auch sein, dass man in seinem gewünschtem Fach kein Platz kriegt. Dann ist da natürlich auch die Frage des Arbeitspensum und die Vereinbarkeit mit anderen Fächern in deinem eigenen Studnenplan. Es kommt oft vor, das sich Fächer zeitlich überschneiden. Und einmal angefangen, kann man das Wahlpflichtmodul auch nicht durch ein anderes ersetzten. Also die Fächer, die du anfängst, musst du auch durchziehen.


Wie voll ist Dein Stundenplan?

  • Kommt ganz auf das Semester an. Am Anfang bist Du voll überfordert, da kommt es Dir nur voll vor, im zweiten ist es dann echt oke. Anstrengend werden dann das dritte und vierte Semester - aber man hat schon genug Zeit für Sport, Arbeit und Freunde, so ist das nicht. Man muss sich halt bisschen zusammenreißen und effektiv lernen bzw. arbeiten.


Wie hoch ist der Praxisanteil (Praktika/Laborarbeit)?

  • Ich würde wirklich sagen 50:50. Man hat zwar viel Lernstoff, aber es gibt zu ALLEN Fächern Praktika, Übungen und/oder Tutorien.

Ich interessiere mich für Neurowissenschaften, wie viel Neuro hast Du bis jetzt gehabt?

  • In den ersten drei Semestern hat man wenig mit Neuero zu tun. Es wird hier und da mal angesprochen und im 2.Semester gibt es z.B. im Physio-Modul eine Vorlesung dazu. Auch in anderen Fächern werden Nervensysteme und Weiterleitungsmechanismen durchgenommen. Im vierten Semester kann man dann Neurobio als Wahlpflichtmodul wählen, um sein Wissen dann noch weiter zu vertiefen. Praktika oder HiWi-Jobs kann man sich dennoch schnappen, wenn man in dem Fach mehr machen will.


Findest Du, es gibt eine große Auswahl von Wahlpflichtfächern?

  • Ja, es ist sehr vielseitig - oft leidet ja Qualität unter Quantität. Das ist hier aber nicht der Fall, da die Fächer von verschienden Lehrstühlen und Arbeitsgruppen angeboten werden und dementsprechend jeder sich intensiv mit dem Kurs auseinander setzt.


Wie lange und intensiv bereitet man sich auf eine Klausur vor (wann fängst Du an zu lernen und wie viel)?

  • Viel zu spät (hahaha). Prinzipiell sollte man immer nebenher mitmachen mit den Übungen und Voresungen, dann reicht es eine Woche oder ein paar Tage zu lernen... Aber wenn man den Stoff nachholen muss, dann reicht meist eine Woche nicht, um alles gut zu können.


Wie stressig ist es während der Klausurenphase?

  • Wenn man zu spät anfängt auf jeden Fall sehr. Aber man hat eigentlich immer genug Zeit für die Vorbereitung - ob man die dann auch nutzt, bzw. sich sinnvoll einteilt, ist dann eher das Problem.


Wie sieht so Dein Unialltag aus?

  • Sehr unterschiedlich. Jedes Semester war mein Stundenplan anders aufgebaut. In den höheren Semestern ist das meistens so, dass man morgens in die Uni fährt und  Vorlesungen hat. Danach gibt es eine Mittagspause und am Nachmittag geht es dann weiter mit dem praktischen Teil der VL, bzw. mit dem Praktikum. Hoffentlich ist man mit dem Praktikum um 15:00-16:00 fertig und hat dann Freizeit. Ob man dann nach Hause gehst, oder doch noch in die Bibliothek geht um zu lernen, kannst du selbst entscheiden.


Wie ist die allgemeine Organisation an der Uni?

  • Dadurch, dass vor allem auch in Chemie und Physik die Fakultät mit der chemischen und physikalischen Fakultät zusammenarbeitet, kann es schon mal undurchsichtig sein. Auch kann es passieren, dass sich Kurse überschneiden und die Noten oder Vorlesungsfolien auf unterschiedlichen Wegen veröffentlicht werden. Wenn man sich aber damit abgefunden hat, dann findet man schon immer, was man sucht. 


Wie ist die Bibliothek ausgestattet?

  • Also die Bib hat auf jeden Fall alle Bücher, die Du für Deine Fächer brauchst. Du findest da auch viele Fachzeitschriften und so. Und dadurch, dass die Mediziner Kurse bei uns haben sind da auch viele Bücher da. die Chemefakultät ist ja auch nicht weit, die auch nochmal ein paar andre Bücher hat. 


Wie sind die Labore ausgestattet?

  • Schon sehr gut. Also man arbeitet maximal in Dreiergruppen und hat eigentlich auch immer genügend funktioniderende Utensilien. Man muss sich auch nichts kaufen, außer einen Kittel und eine Brille. Da wird schon sehr gut auf die wissenschaftliche Ausstattung geachtet.


Wie ist der Zustand der Gebäude?

  • Da der Campus relativ neu ist sind die Gebäude dementsprechend gut, lichtdurchflutet und modern. Auch ist es ziemlcih sauber.


Wie ist das Preis-Leistungsverhältnis in der Mensa?

  • Das Essen ist richtig gut und frisch, aber halt auch nicht ganz billig. So ein Mittagessen kostet zwischen 3  und 6, je nachdem wie viel du Dir auf den Teller tust.


Wie ist die Atmosphäre an der Uni?

  • Gut. Es ist ein bisschen unpersönlcih, weil dei Fakultät an sich doch ziemlich groß ist. Aber wenn du mal ein/zwei Jahre dort bist, kennst Du mit der Zeit viele Leute und Lehrende, das ist schon ganz nett.


Wie ist die Stadt?

  • München ist wirklcih eine "Weltstadt mit Herz" - groß, aber doch ein Dorf - aber ich bin hier auch aufgewachsen. Ich liebe die Vielseitigkeit - man kann sowohl kulturell, als auch sportlich oder Feier-technisch richtig viel machen. Das einzige Manko sind halt die Preise. Also man findet schon erschwingliche Ecken, aber die sind eher rar leider.


Was hast du nach dem Studium vor? Man hört immer von sehr schlechten Berufschancen
Für wie wichtig hältst du es, den Doktor zu machen?

  • Das stimmt auf jeden Fall so nicht. Es gibt einfach so krass viele Möglichkeiten sich zu entscheiden. Das Problem ist, dass Du Dich rechtzeitig darum kümmern und in dem Bereich engagieren musst. Auch kann es sein, dass Du Umwege in kauf nehme musst - also geradlinig wird Deine Laufbahn nicht unbedingt. Aber, dass es "gar keine Jobs" gibt ist schlicht eine Unwahrheit. Es gibt hierzu jedes Semester eine Veranstaltung, die sich "Berufsbilder für Biologen" nennt.  Hier stellen Leute, die Biologie studiert haben, ihre Jobs vor und man kann ihnen auch ganz viele Fragen stellen. Die Veranstaltung kann ich jedem ans Herz legen, der noch nicht so richtig weiß, was er nach dem Bachelor/Master machen möchte : )


Findest du im Nachhinein, dass Biologie zu allgemein ist? Man hört oft, dass alles nur angerissen wird und zu unspezifisch sei?

  • Bio ist ein allgemeinbildendes Fach, das ist richtig. Und mit dem allgemeinen Bachelor können Arbeitgeber nicht genau ausmachen, für was Du jetzt genau qualifiziert bist. Das stimmt auch. Aber meist machst Du ja noch einen Master drauf, den Du dann speziell wählst - das ist dann spezifisch.


Kann man Auslandssemester machen?

  • Ja. Man kann LMUexchange machen oder Erasmus. Ohne Probelme - die LMU hat richtig viele tolle Kooperationen. Das einzige Problem ist, dass man sich schlecht Fächer anrechnen lassen kann, die man im Ausland gemacht hat. Also muss man damit rechnen, dass man halt ein Jahr länger studiert.


Muss ich sonst noch etwas Wichtiges über die Uni wissen?

  • Der Biocampus ist nicht in der Innenstadt, sondern in Martinsried draußen - ca. 30 min weg von der Innenstadt. Das kann manchmal nervig sein.

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